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Rückblick auf das Feuerbrandjahr 2017
Die ersten Feuerbrandfälle wurde heuer Anfang Juni in Schluderns im oberen Vinschgau festgestellt. Im Juni wurden dann insgesamt 82 Fälle gemeldet, im Juli waren es 42, im August 21, im September 13 und im Oktober noch 9 Fälle. In den letzten zehn Jahren gab es nur 2011 mehr Feuerbrandfälle als im Jahr 2017 mit den insgesamt 167 Fällen. Auffallend ist, dass nur ein Feuerbrandfall außerhalb des Vinschgaus, nämlich in der Gemeinde Villnöss im Eisacktal, gemeldet wurde. 163 Fälle wurden im Obervinschgau in den Gemeinden Mals, Glurns, Schluderns, Prad und Laas lokalisiert, drei weitere im Mittel- und Untervinschgau. Nur drei der gemeldeten Feuerbrandfälle betreffen nicht den Intensivobstbau. Die am häufigsten befallene Sorte ist Pinova, an zweiter Stelle liegt Golden Delicious, an der dritten Gala. Die meisten Fälle, nämlich 98, betreffen Apfel-Ertragsanlagen. Bei 65 Anlagen handelt es sich um Apfel-Junganlagen, welche erst im heurigen Frühjahr gesetzt wurden.
Die betroffenen Bauern konnten die meisten befallenen Bäume durch den großzügigen Ausschnitt von Befallsstellen sanieren. Dennoch mussten aufgrund von zu starkem Befall acht Apfel-Neuanlagen mit insgesamt 13.600 Pflanzbäumen und zwei Ertragsanlagen mit insgesamt 5.400 Ertragsbäumen vollständig gerodet werden. Ansonsten wurden noch weitere 10.000 Einzelbäume in befallenen Anlagen gerodet.
Auffallend am Feuerbrandjahr 2017 war der Unterlagenbefall. Bauern und Berater mussten diesen ab Ende Juli sehr häufig beobachten. Unterlagenbefall trat dort auf, wo befallene Bäume nicht radikal genug saniert oder wo Blüten- oder Triebinfektionen übersehen worden waren. Bäume mit Unterlagenbefall wurden allesamt gerodet.
Die meisten betroffenen Obstbauern haben sich sehr vorbildlich verhalten, haben rasch gehandelt und fachgerecht saniert. Einige Landwirte haben den Feuerbrandbefall in ihren Anlagen allerdings gar nicht oder sehr spät gemeldet. Dementsprechend wurden diese Anlagen zu spät oder unzureichend saniert. Nicht nur die gesamte eigene Apfelanlage wurde somit gefährdet, sondern auch benachbarte, da befallene Bäume eine ständige Infektionsquelle darstellen. Bei dieser Bakterienerkrankung ist es sehr wichtig, dass alle Bauern ihre Anlagen aufmerksam kontrollieren, etwaigen Befall melden und die Bekämpfungsmaßnahmen rasch und konsequent durchführen.